Berechnung der Reichweite eines E-Rads (Pedelec)

Wie weit kommt man denn nun mit einem Akku? Diese Frage ist vor dem Kauf eine der wichtigsten, auch wenn die Akkukapazitäten mittlerweile so groß sind, dass sich das Problem der Reichweite für viele von selbst erledigt, Preis, Gewicht und Lebensdauer werden in Zukunft noch wichtiger (mehr dazu im Bericht zur Bike Expo 2011).

Dennoch die Reichweite ist wichtig und schwer zu bestimmen: Faktoren Fahrstil (rechtzeitiges Schalten, vorausschauendes Fahren und Bremsen), Topographie der Strecke (wie viele Steigungen hat die Strecke), das Gewicht des Fahrers und des Rads sowie der gewählte Unterstützungsstufe können durchaus bedeuten, dass der selbe Akku mal 25km und mal 65km hält.

Feldversuch

Wolfram Hartmann, Vorstand von Feine Räder e.V. hat sich der Frage mal empirisch angenähert. Er hat für den, in seinen :akzent E-Rädern verwendeten, 26V Panasonic Mittelmotor mit großem Akku (18Ah, 468Wh – Erklärung von Wh und Ah hier) zahlreiche Testfahrten mit unterschiedlichem Gepäck, Topographie, Unterstützungsfaktor und Stopps gemacht. Dabei hat er am Ende recht präzise Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Reichweiten gefunden. Außerdem hat er einen Vergleich zwischen Bosch und Panasonic Antrieb angestellt. Dabei stellte sich heraus, dass der Bosch-Antrieb trotz geringerer Akku-Kapazitäten (288 Wh) ähnlich gut Reichweiten schafft, wie der Panasonic mit 468 Wh.

Feste Zusammenhänge unter den Reichweiten

In der Stadt (ebenes Gelände) kam er mit hoher Unterstützung bei einem Gesamtgewicht von 129kg und 3-4 Stopps pro Kilometer (Ampeln etc.) 50km weit, diesen Wert hat er dann als 100% festgelegt. Über Land schaffte er bei gleichmäßigem Fahrstil und bergigem Gelände 55km (10% mehr, also 110%). Mit niedriger Unterstützung waren es 90km, also 180%.  In flachem Gelände waren es mit hoher bzw. niedriger Unterstützung 75km (150%) und 125km (250%). Bei 20kg Zusatzgepäck (+15% des Gesamtgewichts), verringerte sich die Reichweite um ca. 15%.

Daraus ergibt sich die folgende Tabelle:

Reichweite mit Panasonic 26V Mittelmotor, Abb. Wolfram Hartmann/ Feine Räder e.V.

FAZIT

Wer also einen Panasonic Motor derselben Art fährt, kann sich an diesen Werten orientieren. Bei anderen Antrieben wäre es spannend zu wissen ob die Zusammenhänge genau so oder ähnlich sind.

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4 comments

  1. Hallo, ich habe mir ein E Mountain Bike gekauft mit einem Blaupunkt Downtube Lithium Akku 36 Volt 10,4 Ah 374 Wh. Nun würde ich mir gerne eine Hailong Akku dazu kaufen mit Nennspannung & Nennleistung : 36V , 17,4Ah
    Wattstunden : 626Wh
    geht das oder schadet das meinem Motor?? Blaupunkt 250 Watt Hinterradmotor!

  2. werte Mitarbeiter von e-radhafen.
    ich habe mir ein Pedelec Pegasus Premino E8 F500 gekauft mit Bosch-Active Antrieb
    und500WH 13,4 Powerakku.die Reichweite beträgt in Pegasus-Angebot bei bis 235Km
    bei besten Vorraussetzungen-
    Ich komme nach voller Ladung des Akku und ausschließlich Eco-Modus gute Strassen und kein Wind höchsten auf 125 Km.Der Händler sagt,das ist normal und redet sich heraus,das Autos ja auch mehr Benzin brauchen wie angegeben.
    Kann ich reklamieren? Auch Bosch preist seine Antriebe mit 235 Km an.Ich bin natürlich entäuscht von diesen Rad, weil ich seit 5 Jahre ein Mifa-E-Bike fahre und sehr zufrieden bin 40000KM ohne Defekt- und mit dem Neuen Rad etwas weier fahren möchte. mit freudlichen Grüssen werner weinreich

    1. Hallo Herr Weinreich,
      Danke für die Zuschrift. Ganz ehrlich, ich verstehe nicht, warum die Hersteller solche Angaben machen. Mit einem 500Wh Akku sind 125km ein sehr ordentlicher Wert. 235 Kilometer halte ich für absolut unrealistisch. Wie gesagt, ich verstehe solche Angaben nicht.
      Ob man da juristisch etwas machen kann, weiß ich nicht, da fehlt mir das Fachwissen.
      Beste Grüße
      Wasilis von Rauch

  3. Ja, es gibt diese Zusammenhänge. Und wenn man da noch die Höhenmeter mit einbezieht, dann sind die ganz schön krass. Im Stadtverkehr reicht mein Bosch-Akku (288 Wh) 120 km weit, wenn ich mit moderater Unterstützung im Modus Eco 2 fahre, der nochmal 60% meiner Eigenleistung dazugibt. Die Gewichtsverhältnisse sind dabei so ähnlich wie bei Wolfram Hartmann, eher etwas leichter, so bei 120 km gesamt.

    Wenn’s allerdings mit 10-15% bergauf geht, dann schaffe ich es, den Akku binnen einer Stunde auf einer Entfernung von 12 km zu leeren. Und das noch nichtmal bei maximaler Unterstützung (das wären 250%) sondern im Tour-2-Modus, der 100% zugibt. Dabei habe ich dann ca. 1200 Höhenmeter gewonnen.

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