Berliner Fahrradschau 2014 – Style & Cargo Bikes

Gestern war es wieder soweit – die Berliner Fahrradschau hat die Hallen am Berliner Gleisdreieck zum Zentrum der kleinen & feinen, hippen & jungen, irgendwie sehr vielfältigen aber auch irgendwie homogenen Fahrradkultur gemacht.
Der e-Rad Hafen ist durch die Hallen geschlendert, hat die Atmosphäre genossen und sich vor allem den Fotos gewidmet.
Am Stand der Cargo-Bike Fans wurde aus Foto dann Viedeo – ein Interview mit Till Wolfer, der mit N55 aus Dänemark sein mittlerweile viertes xyz-Lastenrad gebaut hat. Ein Long-Harry ähnliches OpenSource Rad, wie gewohnt aus Aluprofilen und bruchsicherem Polycarbonat. Alles was man zum Bauen braucht sind Säge und Akkuschrauber. Das klassische xyz-Dreirad gibt es übrigens seit einer Weile auch mit Bafang-Motor im Hinterrad.

Im Video noch vor Till kommt Nico Jungel, der ein acht Quadrameter großes Lastenrad gebaut hat – mit acht Rädern und bis zu 800 Kilo Zuladung. Ein Leuchtturm, der zeigt, was geht. Aber das soll es noch nicht gewesen sein, Nico plant einen Wohnwagen aus seinem Rad zu machen…aber seht selbst im Video (und entschuldigt Kameraführung und Sound – der Inhalt macht es aus)!!

 

Weiteres zu den Bildern

Gut gefallen hat mir die schlichte Fahrradaufhängung für die Wohnung – Fluo. Eine auf zwei Rundhölzer reduzierte Alternative zu den schicken Mikili-Fahrradaufhängungen, die sich bisher vor allem in New York verkauft. Sehr eigenwillige E-Räder – die vom Rahmen bis zur kleinen Ledertasche in Italien hergestellt werden – sind die von Lampociclo, bewusst so gestylt, dass sie einem Mofa ähneln. Eine neue Marke im Cargo-Bike Bereich ist Douze Cycles, Besonderheit der Prototypen ist die sehr leichtgängige Seilzuglenkung anstelle einer Schubstange wie bei der Konkurrenz von Bullit, xyz, Long Harry und Co. In der e-Variante übrigens mit dem MPF-Drive Mittelmotor, der laut des Entwicklers von Douze wesentlich robuster ist, als Bosch & Co. Er hat weniger Kunstoffteile im Inneren, dafür wiegt er mit 5,1 Kilogramm auch knap zwei Kilo mehr als bspw. Bosch. Beide Räder fuhren sich sehr leichtgängig und haben guten Anklang in der Expertenrunde rund um Till, Nico und Eric Poscher von Rad3 gefunden. Hier Erics Bericht zum Douze.

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Wer noch mehr Bilder will – hier eine zweite Runde!

Mehr e-Rad Hafen zu Lastenrädern

…und Weiteres

Unternehmen e-Rad Hafen

Manchmal passieren komische Dinge, so am Wochenende der VELOBerlin. Zeit.de dreht ein tolles, kurzes Special über die Radmesse – dazu auch noch zum Hafen-Lieblingsthema e-Lastenräder. Doch, oha Schwupps wird der e-Rad Hafen vom Blog zum Unternehmen und Till Wolfer zu „meinem“ Entwickler, Good News!

Aber es stimmt natürlich nicht so ganz – Till Wolfer macht die xyz-Spaceframvehicles, die er mit N55 ewntwickelt hat – mehr dazu hier. Der e-Rad Hafen findet die Räder toll, hat aber keine geschäftlichen Verbindungen…

Das schicke Video mit dem kleinen Schönheitsfehler gibt es übrigens hier.

Ahoi, und einen schönen Tag wünscht

Der e-Rad Hafen

 

OpenSource Lastenrad – Besuch im Gängeviertel in Hamburg

Einen Fahrradrahmen bauen – dazu muss man schweißen, braucht eine teure Werkstatt und jede Menge Expert_innenwissen. Richtig? Oder vielleicht doch nicht?

Ganz und gar nicht! Mit einem Haufen Aluprofile einer geeigneten Säge, einer Standbohrmaschine und der passenden Anleitung können Anna, Arthur oder Luca (oder sonstwer) einen Fahrradrahmen, dazu noch für schwere Lasten, selbst bauen. Und die sehen auch noch cool aus. Die Anleitung dafür ist OpenSource und wurde von der Gruppe N55 in Kooperation mit Till Wolfer entwickelt. Sie ist auf der Webseite www.n55.dk und auf der Webseite der Werkstatt Lastenrad kostenlos und frei verfügbar, letztere mit Fotos und weiteren Details zu Materialpreisen und Bauzeit.

3/2014: Hier ein Interview mit Till auf der Beliner Fahrradschau, wo das zweite xyz Modell präsentiert wurde.

Komm in die Gänge!

Wer das ganze mal „in Natura“ sehen will, der oder die kann derzeit Till Wolfer aus Hamburg in seiner offenen Werkstatt im Club Meta im Hamburger Gänge Viertel besuchen. Nach Absprache bietet Till dort in den nächsten Wochen neben der Ausstellung auch an, das Bauen eines der XYZ Spaceframe im Rahmen eines Workshops zu begleiten. Also „Kommt in die Gänge“ und eignet Euch die Produktion eines vollwertigen Cargobikes selbst an!

Und wie sieht das aus? (die besten Bilder zum Schluss!)

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Und wie fährt es sich?

Ich bin das Rad kurz Probe gefahren – das Teil ist mit ca. 30 Kilogramm relativ leicht und fährt sich gut. Der Rahmen fühlt sich ziemlich steif an, anders als manch dreirädrige Lastenrad mit Front-Kiste, das ich in letzter Zeit so gefahren bin. 150 Kilogramm Zuladung nebst Fahrerin sind kein Problem. Die Lenkung ist anders als bspw. bei den Christiania Bikes, bei denen man gleich die ganze Kiste lenkt: Beim xyz werden nur die beiden Laufräder vorne gelenkt, die Ladefläche steht still. Dadurch fühl sich das Lenken etwas direkter an, allerdings ist auch der maximale Lenkeinschlag stärker begrenzt. Zu den Kosten: Materialkosten mit Gebrauchtteilen im Selbstbau: 250-400Euro, mit Neuteilen etwa das doppelte. Das teuerste sind die Laufräder, der Rahmen mit Schrauben kostet um die 160 Euro.

xyz Spaceframe Vehicles mit „e“?

Nun, der e-Rad Hafen hätte das „e“ nicht verdient, wenn er nicht auch nach der Möglichkeit der Elektrifizierung des CargoBikes gefragt hätte… und siehe da – auch das gibt es bereits im Prototyp in Kopenhagen. Allerdings ist die Auswahl der richtigen Komponenten wie Motor, Controller und Akkus nicht einfach und auch die Kontrolle über das Zusammenspiel zu erlangen ist kein Selbstläufer. Vielleicht ein Fall für eine Kooperation mit Leuten, die sich auf  das Nachrüsten von Elektroantrieben spezialisiert haben? Über erste Kontakte wird gemunkelt…

UPDATE 3/2013: Die Variante mit „e“ ist geschafft, die dazu gehörigen Bilder von der VELOBerlin gibt es hier.

Übrigens eine Händlersuche und viele gute Infos zu Lastenrädern gibt es vom VCD – für Privatleute und für Unternehmen.

Mehr e-Rad Hafen zu Lastenrädern