Camping mit Cargobike 2 – von Berlin über Rostock nach Kopenhagen

Cargobikes sind das „yes we can“ der Fahrradszene, sie tauchen derzeit in allen großen Medien (siehe bspw. Presseschau auf Cargobike.jetzt) auf und sind wichtige Bausteine in politischen Programmen wie der Güterverkehrsstrategie des Verkehrsministeriums oder der Klimastrategie der Bundesregierung (dazu ebenfalls mehr auf Cargobike.jetzt). In Städten und Gemeinden werden sie zunehmend sichtbar: Im Wirtschaftsverkehr, aber auch als Kindertransporter und für Großeinkäufe.
Doch sie können noch mehr – Cargobikes sind auch großartige Campingmobile. Ohne die für Radtouren übliche Askese beim Gepäck können wunderschöne Routen gefahren werden. Vom Tisch über Sportgerät bis hin zum geräumigem Zelt, Geschirr und ordentlichem Kocher, das alles lässt sich ohne Probleme in einem Cargobike verstauen. Und trotz Gepäck bleibt die Freiheit und Unabhängigkeit und der Fitnessfaktor einer Radtour erhalten.
So zumindest die Theorie, die es zu überprüfen gilt. Das e-Rad Hafen Team, Patricia Hecht und Wasilis von Rauch, hat sich auf den Weg gemacht, um das Ganze zu testen.

Der Wochenplan

Ausgehend von Berlin fahren wir mit dem Regionalzug nach Rostock, um von dort mit der Fähre nach Gedser überzusetzen. Rund 300 Küsten-Kilometer auf dem Berlin-Kopenhagen Radweg später erreichen wir in vier Tagen Kopenhagen, das Mekka der Cargobikes. Dort verbringen wir zwei Tage und kommen dann in einer umständlichen Kombination aus Inter City- und Regionalzügen zurück nach Berlin. Jedenfalls wenn alles glatt geht, und die Schaffner*innen mit den Cargobikes klar kommen (für die beiden Bikes sind vier Fahrradtickets gebucht). Wer mehr Zeit hat, sollte wohl lieber wieder zurück nach Gedser radeln.

  • Blue Bird - unser flottes Reise-Bullit. Foto: e-Rad Hafen

Unsere Cargobikes

Unser Cargobike-“Dreamteam“ besteht, passend zur Tour, aus einem Kopenhagener Bullit, aufgebaut von AMB Cycles aus dem Prenzlauer Berg und einem PedalPower eHarry aus Berlin-Lichtenberg. Das Bullit hat keinen elektrischen Zusatzantrieb uns ist mit einer abschließbaren Alubox ausgestattet. Darin lassen sich besonders Wertsachen und Kisten verstauen. Das eHarry hat auf der Ladefläche eine Holzplatte, auf der sich voluminöse Taschen befestigen lassen. Der Brose Mittelmotor sorgt dafür, dass sich das Bike trotz Knieproblemen bequem fahren lässt.

Mehr e-Rad Hafen

Update: Fotos vom Besuch in Kopenhagen hier.

Zum zweiten Teil der Reise geht es hier. Schon in den letzten beiden Jahren gab es im e-Rad Hafen „fahrradtouristische“-Produkttest.
2014 ging es mit dem Cannondale Mavaro durch die Schweiz nach Südfrankreich, 2015 folgte ein Mini-Campingurlaub mit dem PedalPower eHarry und einem eBike der Fahrradmanufaktur.

Mehr Cargobikes

Europes biggest Cargo Pedelec Test starts soon – a preview

urban arrow kids
Let’s go! Urban arrow takes part in the test.

On 21st April the so far biggest Cargo Pedelec Test in Europe starts in Tanna (Thuringia). The test is carried out by ExtraEnergy. Here you find a preview and all registered test bikes at a glance (some more might still be added). Futher registrations are still possible, find info and contact options here.

zur deutschen Version des Artikels hier

Backgorund

Due to their electric assistance Cargo Pedelecs are attractive to more users than normal Cargo Bikes and also suitable for and more usecases. But how about product quality, how do different models perform in market comparison? What can buyers use as orientation?

ExtraEnergy has been testing Pedelecs and Light Electric Vehicles (LEV) since 1992. The test conditions are highly standardized and internationally recognized. In 2013/2014 there was already a special Cargo Pedelec test done in cooperation with the project „Cargo on Bikes“ by the German NGO VCD. In this second edition Arne Behrensen/Cargobike.jetzt and Wasilis von Rauch/e-Rad Hafen are involved as external experts. Up to now there are eleven test bikes and a prototype registered – that is twice as much as 2013! As mentioned above, you can still register as a manufactuerer, contact options here.

ExtraEnergy – Testing method

All tests are done under real driving conditions (RDE – blink, blink car industry ;-)). Test drivers ride the Cargo Pedelecs on a defined route, the ExtraEnergy test track. Every bike will have to do the route without payload and with 50 Kilograms (kgs.), that needs to be securly fastened on the bike. So beeing able to transport 50 kgs is a minimum requirement for the test.

ExtraEnergy measurement technology

Testfahrer mit eHarry
PedalPower eHarry and test drivers during 2013s test

All test bikes will be equipped with measurement equipment that collects data on velocity, energy use and human pedaling power. Thereby the support factor (U-Faktor) and the electric scope of the bike can be calculated. The test drivers individually assess driving charateristics. Last but not least a usability/handling-test of of the bikes and its add on features like boxes etc. complete the test.

All bikes are grouped into four product groups. Each product group is separated by certain exclusion criteria (e.g. minimum payload) and a different hierarchy of customer wishes (these are e.g. high speed, low price etc.). To what extend a product fulfills the set of customer wishes of a product group is calculated by the QFD method. The groups are: (1) Family Pedelec (focus on kids transport), (2) Business Pedelec (focus on velocity), (3) Cargo Pedelec up to 120 kgs and (4) above 120 kgs.

You can find a more detailed description of the testing procedure in this online brochure (link leads you to page 66 of ExtraEnergy test booklet pages 66-105 explain are relevant)

Press day and relase of results

All results will be published just before the EUROBIKE end of

EE Award Ceremony
Award ceremony at the Eurobike 2015

August 2016. The test report will be available in German, English and Chniese (see previous issues here). During the Eurobike there will also be the official ExtraEnergy winners and awards ceremony. The winners and a choice of outstanding products will be presented at the ExtraEnergy exibition area.

 

Radkutsche mit Siegel
2014 winner Radkutsche

During the test on April 27th there is also a press and experts‘ day in Tanna. The test bikes and the ExtraEnergy test universe will be presented to the expert public. For requests and registration please contact: test@extraenergy.org

The Bikes

(unfortunately this blog has no gallery function at the moment, so all bikes come one after another):

Velovo Armadillo
Velove Armadillo four wheeler
ISY-CarGo-800x470
Hartje i-sy with GoSwiss Drive.
PedalPower eHarry 850x500
PedalPower with Brose motor.
radkutsche RAPIDmaster_schraeg_matt-RGB-8bit_klein-3f785960-450x264
Radkutsche Rapid, S-Version with ezee motor.
16_load_II_touring_weiss
Riese und Müller Load Touring mit Bosch Performance Antrieb

 

trioBike-Cargo-E-850x500
TrioBike Cargo with BionX motor.
header_family_2015-1.4e7c06d0
Urban Arrow Family with Bosch Motor

 

urbanwheelz cargo-850x500
Urban Wheelz with Bafang motor.
E_Trike VSC Bikes-weiß-m.-Ladefläche-705x415
E-Trike von VSC Bikes mit ERZMO Antrieb

 

 

 

 

 

 

 

 

STePS_bakfiets_02-850x500
Bakfiets Cruiser Long mit Shimano Steps Antrieb

More e-Rad Hafen on Cargo Pedelecs

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Campen mit Cargobike? Ein Test nach der Eurobike 2015!

Radurlaub ohne Verzicht? Mit Sack und Pack zum Campen? Mit einem normalen Rad nur mit großem Aufwand, sehr praktischen Gepäcktaschen und leichtem Equipment zu machen. Die wenigsten Leute sind allerdings bereit, ihr Gepäck so stark nach dem Fahrzeug auszurichten und nehmen dann vielleicht doch wieder das Auto für den Urlaub… Aber wie wäre mit einem e-Lastenrad? Die können gut und gerne 100 Kilogramm zuladen, bieten das nötige Volumen damit alles Wichtige rein passt und machen Radfahren dank Elektromotor deutlich bequemer!

Der Test

Wir haben uns gedacht: Das sollte man mal ausprobieren und haben uns dafür direkt von der Eurobike das PedalPower e-Mammut ausgeliehen. Als zweites Rad noch das flotte Tourenrad 13zehn von der e-Bike Manufaktur. Argument für das PedalPower: es ist ein einspuriges Rad, mit dem man problemlos größere Geschwindigkeiten und längere Strecken auch auf unbefestigten Wegen fahren kann. Das 13zehn Tourenrad ist dazu eine ideale Ergänzung. Beide sind mit dem neuen Brose-Antrieb ausgestattet.

Beim Packen wurde gleich deutlich, das PedalPower ist recht geräumig, allerdings ist unser Testrad vor allem für den Kindertransport gedacht (der Alurohr-Aufbau hat eine Sitzbank und ein durchsichtiges Verdeck). Zum Campen könnte man auch eine etwas breitere Kiste auswählen. Wenn man sie abschließen kann, hat man zudem bei kurzen Stopps weniger Sorge, dass etwas gestohlen werden könnte. Da breite Aufbauten auf Kosten der Fahreigenschaften gehen, wäre auch ein Gepäckträger und Gepäcktaschen ein Kompromiss. Nunja, wir haben es jedenfalls geschafft, alles Gepäck für einen Trip mit Übernachtung im Zelt unterzubringen.

Unterwegs

Voll beladen braucht man etwas Übung, um ein einspuriges Lastenrad wie das e-Mammut gut in Fahrt zu bekommen, rollt es einmal ist das Fahren allerdings ein Genuss. Trotz des elastischen Rahmens bleibt das Rad auch bei gut 40km/h noch sehr stabil in der Spur – die Scheibenbremsen geben zudem das Gefühl, jederzeit rasch zum Stehen zu kommen. Wenn es mal bergauf geht – was im Hinterland des Bodensees rund um Friedrichshafen häufig vorkommt – hat man dank des powervollen Brose-Antriebs kaum Mühe. Auch steilere Stücke können mit gut 15-20 Stundenkilometern gefahren werden. Da der Brose Antrieb keine Schubunterbrechung hat, war das Schalten der Hinterradnabe in solchen Stücken allerdings etwas schwierig (warum eine Schubunterbrechung sinn voll ist, wird hier erklärt). Zumindest ist mit der Alfine aber eine hochwertige Nabenschaltung verwendet worden und da bei einem Lastenrad eine Kettenschaltung einen hohen Verschleiß hätte (weniger robuste Kette, hohe Belastung bei Schrägstellung) ist die Ausstattung nachvollziehbar. Eine sinnvolle Alternative könnte eine NuVinci- oder Rohloff-Nabe sein.

Der Brose-Mittelmotor wird nicht heiß – wie etwa ein Heckantrieb – und hält die hohe Unterstützung auch bei längeren Stücken aufrecht. In diesem Sinne, Brose und Lastenrad: Eine sehr gute Kombination.

Bezüglich der Reichweite ist das e-Mammut ebenfalls gut unterwegs: Mit voller Kiste und bewegtem Streckenprofil konnten wir unsere knapp 60 Kilometer-Tour passgenau mit einer Ladung des 530Wh Akkus bewältigen. Schön ist auch die Seilzuglenkung, die beim Rangieren einen sehr kleinen Wendekreis ermöglicht und beim Fahren sehr schön leichtgängig ist.

Auch das 13zehn war ein voller Treffer – mit XT Kettenschaltung und Scheibenbremsen konnte man den Brose-Antrieb voll ausfahren und dessen Dynamik genießen. Das Bike fährt sich nicht nur toll, es ist auch rundum hochwertig ausgestattet, leichter Rahmen in einem schönen dezenten Design, robuster Gepäckträger und gute Beleuchtung. Etwas arbeiten könnte man in Zukunft an der Integration des 500Wh Akkus und der Positionierung des Motors – das geht deutlich dezenter (ein paar Beispiele hier).

Fazit

Ein Campingurlaub mit dem Fahrrad bekommt mit der Option ein Lastenrad zu nutzen einen ganz anderen Charakter – man kann mehr Gepäck mitnehmen und ein Lastenrad fährt sich auch beladen sehr wendig und flott. Es ist gut vorstellbar und sehr zu hoffen, dass ganz neue Zielgruppen für einen „Cargo-Bike Urlaub“ zu begeistern sind! Wir freuen uns jedenfalls über etwaige Reiseberichte.

Hinweis für alle Cargo-Bike Fans – auf der fb Seite cargobike.jetzt findet ihr (fast) alles sehens- und wissenswerte rund um Cargo-Bikes von der diesjährigen Eurobike.

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