VELOBerlin – Bilder

... auf, dem Weg zur VELOBerlin, Foto: eradhafen.de

Ähem, hier noch mal ein Beweis, wie radfreundlich Berlin doch ist! Breiter kann ein Rad ja nun nicht sein…und die Fußgänger? Bitte nach unten.

Fußgänger nach unten... Foto: eradhafen.de

Nun ja, zur Messe, schon gestern war ich begeistert von den vielen verschiedenen e-Rädern, aber auch die klassischen Fahrräder waren ganz schön schick… für alle, die nicht das Vergnügen hatten, die VELOBerlin zu besuchen, hier eine Reihe von Bildern der letzten zwei Tage:
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Persönlich bin ich noch mal ein E-Rad mit einem Bosch-Motor gefahren, das „TE 999 Energy“ aus dem Hause Panther- der Motor hat mir darin noch besser gefallen als im Victoria Le Mans gestern. Schick war auch das Utopia „Kranich“ E-Rad mit Fronmotor und Rohloff Schaltung, wobei der Frontmotor recht lange nachlief. Auch die Fahrt mit einem E-Trike „Scorpion“ von HP Velotechnik war ein echtes Erlebnis…

Insgesamt war die Messe eine ziemlich bereichernde Sache, gerade um zu sehen was es alles auf dem Markt gibt, auch der Kontakt zu anderen Bloggern war eine gut. Ich bin schwer motiviert, die neuen Infos in die bestehende Seiten einzuflechten…

VELOBerlin am Samstag

Die ersten vier Stunden der Messe stand ich als Helfer am Kinderparcours des VCD Kooperationsprojekts „RADSchlag“ viele kleine Kinder die viele Runden fahren und oftmals kaum in der Lage sind, ihr Gleichgewicht und sich selbst einzuschätzen. Sehr lustig und irgendwie süß, die Kleinen.

E-Rad- Formenvielfalt

Unkoordiniert und dazu etwas gesprächsfaul war ich allerdings auch nach dem es gestern mit Dr. Motte und DJ Ipek bisschen länger war. Es gab glücklicherweise, ganz ohne Worte, auch einiges zu sehen! Schicke Liege-E-Räder, E-Trikes, E-Lastenräder, E-Tandems, sogar E-Räder für den Trasport von Rollstühlen. Allen voran die Firma vanraam die scheinbar alles zusammenbaut, was an Kombinationen denkbar ist.

Zwei neue Motoren (mehr Bilder Folgen)

Neben der Horizonterweiterung was die existierenden E-Radtypen betrifft, war ich besonders an zwei Dingen interessiert:

  • dem neuen Bosch Mittelmotor
  • dem neuen Antrieb von Derby (impulse)

Und ich musste nicht lange suchen; der Stand von Kalkhoff mit dem impulse-Rad (gehört zu Derby) war direkt am Testparcours.

Kalkhoff Impulse
der impulse Motor, Foto: eradhafen.de

Besonderheit am Derby Motor ist, dass er eine Rücktrittbremse hat. Rücktrittfreunde müssen also ab jetzt nicht mehr zwangsläufig mit Vorderradmotor fahren. Das ist eine wichtige

Neuerung, eine Weltneuheit gar, wie der Hersteller feststellt. Nach ein paar Runden auf dem Parcours (Boschmotor im Le Mans von Victoria) hatte ich einen ersten Eindruck von beiden gewonnen…

Display des Bosch Motors
Display des Bosch Motors, Foto: eradhafen.de

Und ich muss sagen, sie fahren sich beide ziemlich gut, beide sind etwas kräftiger als der Klassiker der Mittelmotoren, der Panasonic Antrieb. Beim Bosch spürt man die ganze zeit ein leichtes Rotieren an der Kurbel, stört aber kaum. Beide Motoren reagieren sehr direkt und sie regeln etwas später ab, als der Panasonic.

Beide Motoren erlauben auch einen kompakteren Rahmen, beim impulse ist der Akku so gebogen, dass er besser in das Feld zwischen Sattelrohr und Hinterrad passt. Das Le Mans hat den Akku inneren Bereich der Rahmenrohre. Der Radstand der Räder ist damit deutlich enger, als bei Rädern mit dem Panasonic Antrieb. Die Räder sind wendiger. Ein Plus beim Bosch-Antrieb finde ich das Display– das erste dass ich bei einem e-Rad gesehen habe, dass aus meiner Sicht den Namen verdient. Nützlich ist bspw. die Anzeige der Akkuladung in verbleibenden Kilometern.

Kurioses

Beim Schlendern durch die drei Hallen bin ich noch auf eine Menge anderer wirklich cooler Sachen gestoßen: ein Rad der Radspannerei bei dem man Rückwärts treten kann, Lastenräder mit Generator die den Strom für eine Rock-Band erzeugen und ein Prototyp eines Radanhängers der mit Elektroantrieb fahren soll… aber zu all diesem später mehr!

 

METROMOBILE – eine Betrachtung

Der Kongress METROMOBILE – firmierte unter dem Motto “Mensch und Mobilität im urbanen Raum”.
Er verstand sich als Verkehrsmittel übergreifend mit dem Fokus auf den Mensch im urbanen Raum. („Mobilität auf dem Lande“ wäre wohl als Titel weniger sexy, obwohl auch das mal eine sinnvolle Thematik wäre)

Beispiele verschiedener Metropolen
Den Anfang machten Metropolen, die in den letzten Jahren etwas von der Autodominanz abgekommen sind. In ihnen gibt es jetzt mehr Luft zum Atmen und mehr Platz für Fuß und Radverkehr.

Fast schon Standards setzend – Kopenhagen. Kopenhagen ist jedoch zum Glück nicht mehr allein.  London, Paris, Dublin, Barcelona haben begriffen, daß “die Auto gerechte Stadt” keine Perspektive mehr hat. Überall dort hat sich der Radanteil gesteigert und die Autos sind etwas weniger geworden (nachträgliche Anm.: die in den Kommentaren genannten Quellen ziehen die gesteigerten Radanteile in London allerdings in Zweifel).

Gemeinsame Erfolgsstrategien sind:

  • Förderung des Radverkehrs durch bessere Radwege und öffentliche Verleihsysteme
  • Autoverkehr vermindern durch Sperrzonen, Citymaut und die Umwandlung von Parkplätzen in nützliche Flächen

Kommunikationsphilosophisch muss sich das Fahrrad als praktisch, billig und schnell positionieren, Autofahren hingegen als gefährlich, anstrengend und langsam. Einer der Redner stellte treffend fest:

Das Auto muss in der Stadt als “Elefant im Porzellanladen” erkannt und an die Leine genommen werden…es gibt Hoffnung.

Die Realität ist allerdings leicht bitter. In Berlin, der vermeintlich werdenden “Fahrradstadt”, werden nur 13% der Wege mit dem Rad gemacht. Was wieder beweisst: Mobilität besteht häufig aus lebenslanger Gewohnheit und ist schwer zu ändern.

On stage
Die Austeller präsentierten eine Vielzahl an E-Rädern und manche Kuriosität. Angefangen von:

  • E-Räder von DB Call-a-Bike, Foto: eradhafen.de

    der

    nobel nobel, ein Riese&Müller mit BionX Motor als DB Bike... Foto: eradhafen.de
    nobel nobel, ein Riese&Müller mit BionX Motor als DB Bike... Foto: eradhafen.de

    Deutschen Bahn, die ab Sommer in Stuttgart und anderen Städten E-Räder (oder Pedelecs) verleihen will

über das

  • Das eROCKIT
    das eROCKIT im Stillstand Foto: eradhafen.de

    abgefahrene eROCKIT, das mit 12 PS und einem Drehmoment wie eine ausgewachsene Rennmaschine jeden Porsche abhängt.

bis zum

  • schrägen österreichischen Ingenieur der giggelnd auf der Bühne über sein außergewöhnliches Spielzeug referierte

Wer seine Überholmanöver auf Monacos Küstenstraßen per Video  sehen will, hier.

Gefühlte 10 Vortäge später kam ein Projekt, das sicher Perspektive hat-  flinc.
Ich würde es als Mitfahrzentralen-Facebook bezeichnen. Über eine Internetseite die per Smartphone oder PC ansprechbar ist kann jeder jederzeit Fahrten suchen und Anbieten. Man kann also im Auto sitzen und bekommt während der Fahrt mitgeteilt, dass an der nächsten Ecke jemand steht, der mitfahren will. Die Abrechnung erfolgt direkt über flinc. Ein Bewertungssystem der User rundet das ganze ab.

Ein Haken: Die Daten liegen wie bei Facebook zentral auf einem Server und zuständig für die Sicherheit ist: Die Telekom!

Was sonst noch?

Der e-Rad Hafen hat sich bekannt gemacht und ich muss sagen, die Fahrradbranche ist ein angenehmes Metier. Ich freue mich sehr auf die Messe morgen und Sonntag! Nicht auszudenken ich würde über Autos bloggen…

Ein Manko haben die beiden Bereiche Allerdings gemein: Unter den über 10 inhaltlichen Vortragenden war keine Frau! Das geht eigentlich garnicht … und sollte sich baldigst ändern!

Fantastic Ipek and Dr. Motte Foto: eradhafen.de

Nach langer, passiver Höhrerschaft gab es dann noch schön was auf die Ohren von DJ Ipek und dem neuen Anti AKW Aktivisten Dr. Motte.

DJane Ipek und der Autor, Foto: M. Brem

Mehr Infos zur Metromobil findet Ihr auch beim Kollegen von BerlinBikeBlog