Akku Prototyp mit 400Wh pro Kilogramm

In den USA hat ein Akkuhersteller (Envia Systems) einen neuen Prototyp vorgestellt, der bezüglich der Energiedichte einen weiteren großen Schritt nach vorne bedeutet. Der Akku kann herausragende 400Wattstunden pro Kilogramm speichern (Wh/kg), das ist in etwa das doppelte dessen, was ein Spitzenprodukt eines E-Rad Herstellers heute speichert. So hat der Impulse Akku bei knapp 3kg 540Wh, also eine Energiedichte von 180Wh/kg. Der große Akku des Green Mover Antriebs wird 684Wh bei etwa 4kg, also 170Wh/kg schaffen, der neue Bosch-Akku wird, wie der Impulse-Akku 180wh/kg leisten (der alte Bosch-Akku Boschsystem hat mit 288Wh bei 2,5 Kilogramm etwa 115Wh/kg).

— zur Bedeutung von Wattstunden (Wh) gibt es hier eine FAQ

Natürlich haben diese Akkus alle noch ein Batteriemanagement-System (BMS) und ein Gehäuse, und wiegen daher vll. 500 Gramm mehr, dennoch, wenn eine Akku wie der Envia Akku serienreif ist, wird er die Reichweiten gängier E-Rad Akkus noch weiter erhöhen oder sie bei gleicher Reichweite wesentlich leichter machen.

Das Fernziel, ein ein Kilogramm schwerer Akku mit dem 1oo Kilometer Reichweite bei voller Unterstützung möglich sind, rückt immer näher.

Technik

Die Anoden des Akkus sind aus aus Siliziumkarbid, einen speziellen Hochspannungselektrolyten. Die Kathoden sind aus Mangan. Bis die Akkus praxisreif sind, wird noch eine Weile vergehen, denn so hohe Energiedichten bedeuten hohe Anforderungen an die Batterisicherheit – besonders die Erhitzung im Betrieb ist ein Knackpunkt. Noch ein bisschen länger wird es dann möglicherweise dauern, bis die Technik auch an E-Rädern zu finden ist, denn wie es in einer Auto normativen Welt nun mal ist, wurden die Akkus für die Verbesserung von E-Autos entwickelt…

Weitere Infos zum Thema

Bericht auf Elektro.de

Webseite von Envia Systems:  enviasystems.com

e-Rad Hafen: Zukunftsmusik 11/2011: Akkus

 

3D Akkus!

Heute gibt es im e-Rad Hafen einen Gastbeitrag von Steini, der ab jetzt regelmäßig unregelmäßig Neues und Erhellendes zu Technik-Themen rund um Antriebe, Akkus und Motor-Controller schreiben wird.

Soll einer sagen, im e-Rad Hafen gäbs nichts für Liebhaber der technischen Finessen und Zukunftsvisionen!

Vor einer Woche fand ganz in der Nähe von Disneyland in Kalifornien das 241. National Meeting and Exposition of the American Chemical Society (ACS) statt. Es ist eines der größten Treffen von Forschern im Bereich Chemie (von Astrologie bis Zoologie). Soweit so gut. Interessant für E-Räder (oder Pedelecs) war die Vorstellung eines neuen Lithium-Ionen Akkus, der sich innerhalb von „Minuten statt Stunden“ laden lässt und zudem etwa doppelt so viele Ladezyklen erlaubt wie vergleichbare Technologien. Obendrein sollen die Akkus noch günstiger und leichter sein!

Der Trick sei eine Dreidimensionale Struktur der Elektroden in Form von Kupfer/Antimon Nano-Dräten an der Anode, statt des üblichen Graphits, erklärt Amy Prieto, Ph.D., die Studienleiterin des Projektes und Gründerin/Geschäftsführerin der Firma Prieto Battery.
Es existiere ein Prototyp in Form, Grösse und Kapazität eines üblichen Handy Akkus, der sich in 12 Minuten (statt 2 Stunden bei Vergleichsmodellen) auf 90% seiner Kapazität laden lässt und dem man obendrein weit höhere Ströme entnehmen kann, als üblichen Lithium-Ionen Akkus.
Bis zur Marktreife des Akkus soll die Energiedichte sowie die Ladeperformance weiter gesteigert werden. Im Fokus stehen laut Hersteller-Webseite auch E-Räder und Elektromobilität im Allgemeinen.

Wir sind gespannt, ob sich dieser Ansatz als tragfähig erweist und bald Akkus dieser Machart im Handel erhältlich sind.

Am Rande: Mit einer Akku-Technologie, die so hohe Ladeströme verkraftet, dass der Akku innerhalb von Minuten wieder voll ist, ließen sich auch bessere Systeme für die Bremsenergie-Rückgewinnung realisieren ohne, wie bisher, unverhältnismäßigen Aufwand, Kosten und Effizienzverluste in Kauf nehmen zu müssen.

Mehr zum Thema Akkus

Top e-Rad Hafen Artikel (meist gelesen)

e-Rad Hafen zum Thema Radpolitik