Rad und Outdoor in Bremen

Bremen ist eine schöne Stadt, habe ich an diesem Wochenende fest gestellt. Es ist angenehm sich mit dem Rad fort zu bewegen, weil viele gute Radwege vorhanden sind. Manchmal sind sie etwas schmal, außerdem in aller Regel baulich von der Fahrbahn getrennt, an Kreuzungen und Einmündungen hat man daher manchmal Sorge übersehen zu werden. Allerdings wird dieses Problem dadurch entschärft, dass man an den meisten Kreuzungen mit dem Rad deutlich vor den Autos steht und dann auch zuerst grün bekommt.

Nun zum Thema, den Bremen ist eine schöne Stadt, die auch eine Messe hat!

Was der e-Rad Hafen besonderes gesehen hat

Sehr innovativ: Batavus hat eine neue fast unsichtbare Position für den Akku gefunden: im Kettenkasten. Beim Marcato E-GO ist diese Akkuvariante eingebaut – mit 324Wh ist der Akku auch nicht besonders klein… Bilder sind in der Galerie unten eingefügt.

Mercato von Batavus, Akku im Kettenkasten
Das Mercato mit Akku im Kettenkasten, Foto: e-Rad Hafen
Akku im Kettenkasten
Beim Mercato von Batavus sitzt der Akku im Kettenkasten, Foto: e-Rad Hafen

18 Kilo Leichtgewicht

Ebenfalls eine Besonderheit von der Firma Lightride ein Elektrorad, das unter 18 Kilogramm schwer ist. Ausgestattet ist das Modell „Active“ mit einem kompakten Ansmann Front-Getriebemotor und einem 324Wh Akku, sowie 9 Gang XT Schaltung. Preislich liegt es in etwa bei 2300 Euro. Ich bin es nur ganz kurz gefahren, der Motor ist sehr leise, läuft allerdings wie viele Frontler mit reinen Bewegungssensor-Steuerungen etwas nach. Das Rad ist auf Gewicht optimiert, daher sind keine Federungen eingebaut, dennoch kommt es ohne teure Carbon-Bauteile aus. Also wer glaubt, man kann kein bezahlbares E-Rad deutlich unter 20 Kilogramm bauen, here it is:

Lightride Active Rad
Leichtgewicht "Active", Foto: Lightride

Sonderschau Rennrad

Ganz ohne Elektro, dafür mit viel Stil war die Sonderaustellung zu Rennrädern. Sie befand sich genau neben dem E-Rad Forum und zeigte unter anderem den ersten gemufften Alu-Rahmen und den ersten serienmäßigen Carbon-Rahmen. Eine Reihe von Bildern hier:

Bilder von der Sonderschau „Rennrad“

Wer erkennt die beiden genannten Rahmen?

 

Akku Prototyp mit 400Wh pro Kilogramm

In den USA hat ein Akkuhersteller (Envia Systems) einen neuen Prototyp vorgestellt, der bezüglich der Energiedichte einen weiteren großen Schritt nach vorne bedeutet. Der Akku kann herausragende 400Wattstunden pro Kilogramm speichern (Wh/kg), das ist in etwa das doppelte dessen, was ein Spitzenprodukt eines E-Rad Herstellers heute speichert. So hat der Impulse Akku bei knapp 3kg 540Wh, also eine Energiedichte von 180Wh/kg. Der große Akku des Green Mover Antriebs wird 684Wh bei etwa 4kg, also 170Wh/kg schaffen, der neue Bosch-Akku wird, wie der Impulse-Akku 180wh/kg leisten (der alte Bosch-Akku Boschsystem hat mit 288Wh bei 2,5 Kilogramm etwa 115Wh/kg).

— zur Bedeutung von Wattstunden (Wh) gibt es hier eine FAQ

Natürlich haben diese Akkus alle noch ein Batteriemanagement-System (BMS) und ein Gehäuse, und wiegen daher vll. 500 Gramm mehr, dennoch, wenn eine Akku wie der Envia Akku serienreif ist, wird er die Reichweiten gängier E-Rad Akkus noch weiter erhöhen oder sie bei gleicher Reichweite wesentlich leichter machen.

Das Fernziel, ein ein Kilogramm schwerer Akku mit dem 1oo Kilometer Reichweite bei voller Unterstützung möglich sind, rückt immer näher.

Technik

Die Anoden des Akkus sind aus aus Siliziumkarbid, einen speziellen Hochspannungselektrolyten. Die Kathoden sind aus Mangan. Bis die Akkus praxisreif sind, wird noch eine Weile vergehen, denn so hohe Energiedichten bedeuten hohe Anforderungen an die Batterisicherheit – besonders die Erhitzung im Betrieb ist ein Knackpunkt. Noch ein bisschen länger wird es dann möglicherweise dauern, bis die Technik auch an E-Rädern zu finden ist, denn wie es in einer Auto normativen Welt nun mal ist, wurden die Akkus für die Verbesserung von E-Autos entwickelt…

Weitere Infos zum Thema

Bericht auf Elektro.de

Webseite von Envia Systems:  enviasystems.com

e-Rad Hafen: Zukunftsmusik 11/2011: Akkus

 

Frühjahrsmessen: Horizont Bike und f.r.e.e

Der Fahrradfrühling hat begonnen, und damit auch die Messesaison. Der e-Rad Hafen war auf Tour und hat die Mesen Horizont Bike (Karlsruhe) und f.r.e.e (München) besucht.

Beide Messen waren recht lebendig, das Interesse und die Präsenz von E-Rädern groß. Viel Neues gab es allerdings nicht – das ist für die Frühjahrsmessen zwar normal, aber wer an die Einführung des Bosch Antriebs, sowie des Impuls Mittel-Motors im letzten Frühjahr denkt, wird feststellen: Damals war mehr los!

Dennoch die Marktzahlen sind weiter sehr positiv, der ZIV spricht von 300.000 verkauften Rädern 2011 und prognostiziert 400.000 plus x für dieses Jahr.

Etwas Besonderes: Bonanza-Feeling und Allrad-Power

Da die 2012er Neuerungen in den Einträgen rund um die Eurobike und BikeExpo bereits viel beschrieben wurden (siehe dazu e-Rad Marktgeschehen), habe ich mich in den letzten Tagen vor allem dem außergwöhnlichen gewidmet; ein Rad des Herstellers Steinerdesign – eine Harley unter den E-Rädern – erinnerte mich etwas an Riese und Müller Räder allerdings noch extravaganter und sicher teurer. Auf dem äußerst bequemen Sattel, den man sehr praktisch auf der schrägen Schiene verstellen kann, sitzt man wie die Helden der Bonanza auf ihren Pferden 😉 Hier ein kurzes Video:

Auf der f.r.e.e. konnte ich endlich etwas austesten, das mich schon lange interessiert: ein E-Rad mit Allradandtrieb, zwei Nabenmotoren (beides Getriebemotoren) gesteuert über einen Kraftsensor bietet das Carbon-Bike von M1 Sport so etwas wie Crossmaschinenflair auf einem Moutainbike. Man pedaliert und kann dann über einen Drehgriff das Gas dosieren. Das Rad unterstützt bis 45km/h und wenn der doppelte Motor mal loslegt, hat man schnell einen ziemlichen Zahn drauf. Der Rahmen aus Carbon sorgt dafür, dass nur etwas über 20kg als zusammen kommen.

Bei dieser Sorte Geschosse ist es allerdings meines Erachtens die Frage, ob man wirklich noch treten möchte, bei meiner Testfahrt hatte ich beim ersten Schwung schon das Gefühl die Übersetzung sei an ihrer Grenze. Ein größeres Kettenblatt soll zwar noch montiert werden, dennoch: Bei der Kraft des Rads fordert einen bereits das koordinierte Fahren.

Warten auf E-Cargoräder

Mit großer Freude habe ich auf der letzten Eurobike über Neuerungen in diesen beiden Lieblings-Segmenten des e-Rad Hafens geschrieben. Leider ist weder das Cargo Rad von KTM erhältlich (der e-Shopper)- ich habe es bisher nur in einem Katalog gesehen, noch das Flyer Cargo. Letzteres gibt es aktuell (immerhin) genau einmal in Deutschland, in Karlsruhe konnte man es testen. Zu kaufen gibt es auch dieses bisher nicht. Schade, dafür dass ich es bereits im April 2011 bei Extra Energy im Test gefahren bin dauert es doch recht lang.
Damit der Markt in diesem Segement etwas mehr in Schwung kommt und um dem Thema den angemessenen Raum zu verschaffen, gibt es am Wochenende auf der Berliner Fahrradschau eine Diskussionsveranstaltung mit vier Produzenten von E-Lastenrädern – alle sehr unterschiedlich, auf hohem technischen Niveau und in kleinen Stückzahlen:

E-Lastenräder – Kinderkutsche und Autoersatz!

Meet the makers. Berliner Fahrradschau, Sonntag 14:00 am Bloggerstand.

(mehr dazu hier).

Bosch, Panasonic und Impulse – Mittelmotoren im Vergleich

Mittelmotoren sind die häufigste Motorisierung bei Pedelecs, sie bieten bei der Gewichtsverteilung Vorteile, haben meist eine gute Motorsteuerung und Sensorik (mehr dazu hier), lassen sich mit allen Schaltungstypen kombinieren und es gibt sie auch mit Rücktritt. Weiter haben sie den Vorteil, dass bei einem Reifenwechsel der Motor nicht mit ausgebaut werden muss. Die drei bekanntesten, der  Bosch- der Panasonic- und der Impuls-Motor werden hier genauer verglichen (Infos zum Shimano STePS Antrieb hier, Brose, TranzX und Yamaha hier). Besonders Bosch und Impulse sind sehr kräftig, neuerdings können allerdings Brose und Yamaha mithalten. Gegenüber den ähnlich kräftigen Heckantrieben wie BionX oder Ortlinghaus haben Mittelmotoren den Vorteil, dass sie effizienter sind, denn der Motor profitiert von der Schaltung mit. Die Reichweite ist daher besser. Besonders bei sehr geringen Drehzahlen haben die Direktläufer-Heckmotoren  zudem Schwächen, sie werden heiß und müssen die Leistung verringern.

Bosch

Fotos vom 2014er Bosch-Antrieb, hier.

Den Bosch gibt es seit 2014 in zwei Varianten – Performance Line (auch als 45er Variante erhältlich, dynamischer) und Active Line (25er auch mit Rücktritt erhältlich), 2016 kommt noch die Performance Line CX dazu – sie bietet extra Power besonders für den eMTB Bereich. Der Boschmotor ist sensorisch sehr gut abgestimmt, Freund*innen hoher Trittfrequenz kommen voll auf ihre Kosten. In einingen Drehzahbereichen ist er allerdings recht deutlich hörbar. Die schnelle Variante fährt einen locker bis an die 45km/h-Grenze.

Der alte Boschmotor geöffnet, Foto: E-Rad Hafen
2016 Bosch active offen
Bosch active geöffnet (2016er), Foto: e-Rad Hafen

Achtung 3/2015: Die erste Generation Boschantriebe (Classic), wie auf dem Bild oben, haben ein technisches Problem – mehr dazu bei der Stiftung Warentest hier.

Der Bosch Akku ist kompakt und mit 2,5 Kilogramm relativ leicht, er kann entweder am Sattelrohr oder unter dem Gepäckträger angebracht werden. Es gibt zwei Größen 300Wh und 400Wh (Mehr zu Akkukapazitäten hier, Fotos vom geöffneten Akku hier), 2016 kommt eine 500Wh Version dazu. Der Akku hat die gleiche Energiedichte, wie der große Impulse-Akku (s.u.) und ist bereits nach 2,5 – 3,5h voll aufgeladen (je nach Version) – eine längere Pause reicht auf einer Radtour also, um erheblich nach zu laden. Lange waren die Bosch-Akkus vergleichsweise klein, mit 500Wh wird die Reichweite in Zukunft allerdings nahezu mit den größten Akkus mithalten können (diese liegen bei rund 630Wh). Gerade bei S-Modellen sind 400Wh schnell verbraucht, eine 500Wh-Lösung ist durchaus nicht zu hoch gegriffen. Das Display ist gegenüber dem alten (vor 2013) größer, besser lesbar und beleuchtet. Es gibt „nur noch“ 4 Unterstützungsstufen (statt zuvor 12). Auch der An- und Ausschalter ist am Display, nicht mehr am Akku. Nahe am Bremshebel ist eine Fernbedienung angebracht – Der Antrieb ist somit noch einmal an wichtigen Punkten verbessert. Eine Schiebehilfe gibt es jetzt auch.

Fazit: Der Boschmotor steht für ein sehr dynamisches Fahrverhalten das gut auf das Verhalten des Fahrenden angepasst ist.

Impulse (Derby Cyles)

Aktuell ist der Impulse 2.0, der seit der Saison 2014 im Handel verkauft wird und auch in einer S-Variante erhältlich und hat als erster eine Schubunterbrechung, wenn geschaltet wird. Diese Idee hatte ich hier schon mal angedacht – beim Impulse funktioniert sie ausgezeichnet, etwa am Kalkhoff Sahel. Der Hauptgewinn dabei ist, dass auch einfache Nabenschaltungen wie die Nexus nicht mehr hakeln. Für die Saison 2016 ergänzt der Impulse „Evo“ das Programm – er liefert mit maximal 80Nm Drehmoment deutlich mehr Power und macht spürbar weniger Lärm  (laut Hersteller 50%, was sich schwer überprüfen lässt). Typisch ist, dass der Motor ziemlich rückartig einsetzt und dann sehr schön gleichmäßig arbeitet.

Der Impulse wurde von der Firma Daum exklusiv für Derby Cycle entwickelt und war der erste der schon 2011 mit Rücktritt zu haben war. Speziell für die Klientel mit „Rücktritts-Wunsch“ wurde dieser Motor auch mit einer sehr feinfühligen Sensorik ausgestattet. Der Motor ist in den älteren Versionen sehr leise und etwas weniger kraftvoll als die Motoren von Panasonic und Bosch. Anfahr- bzw. Schiebehilfe ist optional erhältlich.

Der Akku ist wie beim Panasonic-System hinter dem Sattelrohr angebracht, allerdings gibt es zwei wichtige Unterschiede: Durch eine an das Hinterrad angepasste Bauform braucht der Akku weniger Platz und ist zudem leichter. Es gibt den Akku aktuell in drei Größen, 396Wh (11Ah bei 36V), der große 522Wh (14,5Ah bei 36V) und 612Wh (17Ah bei 36V). Der „Evo“ Antrieb wird nun auch in einer extra sportlichen Version dem „Evo-rs“ mit einem im Unterrohr des Rahmens integrierten Akku angeboten – schön zu sehen beispielsweise beim Integrale von Kalkhoff.

Fazit: Der Impulse-Motor wurde lange vor allem an Rädern für gemütliche und ausdauernde Touren und Alltagszwecke verwendet. Es gibt ihn an Rädern der Derby Cycles Gruppe (bspw. Kalkhoff und Raleigh) und der Marke Gazelle. Durch die 2013 eingeführte S-Variante des Impulse 2.0 kann man auch wesentlich sportlicher unterwegs sein (Fotos vom Impulse II an einem Focus MTB, hier, ab Bild 50). Die 2016er Varianten unterstreichen den Trend zu mehr Dynamik nochmals.

Panasonic

Aktuell: Fotos und erste Eindrücke vom 2014er Panasonic Antrieb hier

Der Panasonicmotor war lange der meist verkaufte im deutschsprachigen Raum, hat aber in den letzten Jahren deutlich an Markanteilen verloren. Die Zuverlässigkeit ist dennoch durch Millionen von gefahrenen Kilometern bewiesen. Mit dem neuen 36Volt System hat Panasonic 2012 eine Lücke gegenüber anderen Mittelmotoren geschlossen; der Antrieb unterstützt jetzt auch bei höheren Trittfrequenzen und wird insgesamt harmonischer (mehr zum Unterschied zum alten 26 Volt System hier), allerdings regelt er Fans hoher Trittfrequenzen immer noch zu früh ab. Am Berg ist der Panasonic nicht ganz so stark wie der Boschmotor, bringt einen aber dennoch sicher steile Berge hinauf. Beim Fahren ist der Motor etwas leiser als Bosch. Eingeschlichen hat sich, dass der Motor kurz nachläuft, wenn nicht mehr in die Pedale getreten wird. Am Berg macht dieses Nachlaufen das Schalten bei einer Nabenschaltung kompliziert, es dauert einen Moment zu lange, bis man schalten kann. Den Panasonic gibt es auch in einer schnellen Variante, die einen ganz entspannt an die 45km/h Grenze heran fährt.

Bei den Akkus ist Panasonic beim Alten geblieben, die Position ist in allen Fällen hinter dem Sattelrohr, die genauen Spezifikationen kommen allerdings vom Hersteller des Rads. Der Akku ist recht voluminös und schwer, dafür gibt es unterschiedliche Größen. Wer häufig längere Touren macht, ist mit einem großen Akku mit bspw. 432Wh gut bedient (12Ah bei 36V, 3,5 Kilogramm). Die Ladezeit hat sich gegenüber den alten Systemen deutlich gebessert, der große Akku ist in 3,5 Stunden voll.

Auswahl hat man beim Panasonic bezüglich Rücktritt und Anfahr- bzw. Schiebehilfe, beides ist optional erhältlich, allerdings nicht beide Optionen zusammen. Das geht nur beim Impulse Antrieb.

Fazit: Der Panasonic Motor ist lange erprobt, bietet großen Komfort und wichtige Auswahlmöglichkeiten.

Etwas zu Reichweiten und ein Tipp zum Schluss

Einen sehr lesenswerten Reichweiten-Test unter realen Bedingungen hat mein Kollege Wolfram Hartmann von Feine Räder e.V. für den Bosch Antrieb (alter Akku) und den Panasonic durchgeführt – hier nach zu lesen, für den Bosch 400 Wh Akku, hier . Und nun der Tipp: Wie oben gesagt, lassen sich Mittelmotoren mit allen Schaltungstypen kombinieren. Besonders häufig werden sie mit Nabenschaltungen kombiniert, weil diese wartungsärmer sind. Wer allerdings viel in bergigem Gelände unterwegs ist, dem wird das Schalten mit der Nabenschaltung manchmal schwer fallen. Besonders mit dem Panasonicmotor, aber auch mit dem Bosch hakt die Schaltung erheblich, das ist mir bei vielen Testfahrten aufgefallen. Zum Glück setzt sich langsam die Schubunterbrechung durch – Shimano Steps und Impulse bieten sie bereits an. Eine Kettenschaltung schaltet deutlich schneller und hat das Problem nicht, allerdings wird die Kette schneller verschlissen.

Ein Ausweg aus diesem Problem ist die Kombination eines Mittelmotors mit einer stufenlosen Nabenschaltung (NuVinci). Diese beiden Komponenten harmonieren perfekt und die NuVinci lässt sich auch unter Last wunderbar schalten. Wer sich also nicht zwischen Schalt-Komfort und Wartungsarmut entscheiden kann: Diese Kombination ist bietet beides und man sollte sie einfach mal ausprobieren (mehr zu Nuvinci auch hier).

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Horizont Bike – Neuer Frontler

Der Fahrradfrühling hat begonnen, und damit auch die Messesaison. Hier in Karlsruhe hab ich mal die Gelegenheit genutzt mich ganz knapp nur auf eine Sache zu konzentrieren, die neuen Antriebe an den Koga E-Rädern – aus dem Hause Accell.

Zwei Prototypen; ein richtig guter Frontmotor, Sanyo mit Drehmomentsensor, sehr direktem Ansprechverhalten, gut proportioniert und ohne jedes Nachlaufen. So muss es sein. Wüsste ich es nicht, hätte ich es für einen guten Heckantrieb gehalten. Mit dem BionX (zum BionX hier)der mit Abstand beste Frontler, den ich bisher gefahren bin.

Als Zweites ein Heckantrieb von ION (Infos zum ION-Antrieb vom Infoportal Velobiz hier), ebenfalls ein Prototyp. Ebenfalls sehr direktes Ansprechen, für einen Heckantrieb eher dezent. Für mich ein idealer Tourenmotor. In den leichteren Stufen sprang der Motor allerdings erst bei kräftigem Treten an. Die Software setzt das Potential da wohl noch nicht ganz um.

Ein Special des ION Heckantriebs ist der Rekuperationsmodus, ART (Automatic Regenerating Technolgoy), der einsetzt wenn eine Weile nicht getreten wird.  Die Testfahrten waren anscheinend viel versprechend.

Wenn es gut läuft, gibt es die Räder im Juni oder Juli 2012 zu kaufen.

Zudem entwickelt die Accell Gruppe ein einheitliches Kommunikationsprotokoll mit dem unterschiedliche Komponenten der E-Antriebe (auch anderer Hersteller) miteinander kommunizieren können. Also ein ähnliches Konzept wie der Energy Bus aber aus dem Accell E-Rad Think Tank in Appeldorn, wo auch Sparta seine Räder fertigen lässt… unten die Fotos, wieder mal vom Telefon, da ich meine Kamera vergessen habe..

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p.s.: Gerüchte verhärten sich, dass es 2013 einen neuen Boschantrieb geben soll, kleinere Bauform, größerer Akku…

Fahrradfrühling?

Es ist wie mit den Weihnachtsmännern im Spätsommer – manche Dinge kommen subjektiv zu früh und haben dann wohl doch ihre Berechtigung. Bei strahlendem Sonnenschein und ungefähr 10 Grad minus fand heute in Berlin der so genannte „Fahrradfrühling“ statt. Ausgerichtet vom Pressedienst Fahrrad geht es bei dieser Veranstaltung um die diesjährigen Trends rund ums Rad.

Gunnar Fehlau und TV-Moderatorin Milka Loff Fernandes sorgten in der Kalkscheune für interessante 1,5 Stunden Fahrradinfos. E-Räder standen auch bei diesem Termin durchaus im Vordergrund. Besonders gefallen hat mir das Haibike in der Rennrad Version „eQ Race“, das leider noch ein paar Probleme bei der Zulassung hat (der schnelle Bosch ist ja mittlerweile erprobt). Auch das e-Jaloppy mit dem styligen schwarz-grünen Design und Fixie-Allüren (es hat nur zwei Gänge) weiß zu gefallen. Dazu gab es noch den Klassiker unter den E-Rädern, den C-Flyer in Kombination mit Rücktritt. Beim Winora konnte man die 7-Gang Automatik des Herstellers JD bewundern (darüber gab es 8/2011 schon einen Bericht, hier), abgerundet wurde das Ganze durch das 48V BionX-Liegerad „Speedmachine“ von HP Velotechnik.

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Rad ohne Elektro

Das gab es natürlich auch, besonders clever ist das „69“ Mountainbike, das die Vorteile eines großen Rads vorne (bessere Laufruhe und einfacheres Überfahren von Hindernissen) mit denen eines kleinen hinten (mehr Dynamik weil leichter) kombiniert. Ein absolutes Sportgerät, der Carbon Rahmen wiegt nur 1,1kg! Weiter fiel das bekannte birdy auf, dass es jetzt in einer 999€ Variante gibt – auf das Minimum reduziert. Für die Sicherheit mehr Sicherheit sorgt ein Rücklicht von Busch und Müller: Das BrakeTec wird heller wenn das Fahrrad bremst, im Straßenverkehr ein eindeutiges Signal für „Achtung“. Eindeutig richtig praktisch auch die Radfahr-Jeans aus UK, Rapha mit Stretch, Reflektor innen und Wasser abweisendem Obermaterial.

Fahrradfrühling!

Spätestens als zuletzt Ulrike Saade die VELOBerlin vorstellte war auch mir klar: Der Frühling hat zumindest für die Fahrräder tatsächlich begonnen, die Tage werden länger und es ist nicht mehr lang bis zur VELOBerlin im März. Auf dem Weg dahin wird der Hafen dieses Wochenende die „Horizont Outdoor“ in Karlsruhe besuchen, auf der Berliner Fahrradschau gibt es dann einen Bloggerstand… und dann ist es soweit. Dann ist auch nicht mehr nur bei den Fahrrädern Frühling!

 

Der 2013er Panasonic 36V-Antrieb

Aktuell: Fotos vom neuen Panasonic-Antrieb von der ISPO-Bike 2013

Der Wechsel bei den Panasonic-Antrieben hat sich 2011 bereits angekündigt. Die deutlich ausgefeiltere Sensorik des Boschmotors und der Derby Impulse mit Rücktritt haben den Mittelmotorenmarkt in Schwung gebracht und Panasonic merklich unter Zugzwang gesetzt. Und ein Zug wurde gemacht: Für die Saison 2012 gibt es einen neuen Panasonic Antrieb – mit optionalem Rücktritt und mit verbesserter Sensorik. Und mit 36 Volt statt bisher 26, was wahrscheinlich das Unbedeutendste an der Sache ist.

Warum überhaupt etwas verändern?

Der Panasonic Antrieb ist sehr zuverlässig, die Unterstützung über einen Drehmomentsensor verzögert nicht und ist ausreichend kräftig und gleichmäßig. Ein Problem hat der Antrieb bisher allerdings gehabt, das System hat stets bei einer recht geringen Trittfrequenz abgeregelt. Das lag daran, dass zur Begrenzung der Unterstützung genau die Trittfrequenz gesetzt wurde, bei der im schwersten Gang 25km/h erreicht sind. Bei der selben Trittfrequenz (und daher sehr geringen Geschwindigkeiten) wurde im ersten, zweiten und so weiter ebenfalls vollständig abgeriegelt. Zudem war die Unterstützung dann am stärksten, wenn der Druck am Pedal am größten ist, also in schweren Gängen. Das führte dazu, dass man als Fahrer_in stets geneigt war, in sehr schweren Gängen zu fahren und wenig zu schalten. Am Berg fand ich das störend.

Was wurde verändert

Akku des 36 V Panasonic Antriebs Foto: e-Rad Hafen

Entscheidend ist nicht die Spannung, diese macht beim Fahren keinen fühlbaren Unterschied. Der Knackpunkt ist eine Neuerung in der Sensorik: Zusätzlich zur Trittfrequenz wird bei den 36V Systemen nun auch die Geschwindigkeit gemessen und man kann in leichteren Gängen mit Motor-Unterstützung schneller treten, so lange man nicht über die 25- bzw. 45km/h Grenze kommt. Dadurch wird man eher zum „regelmäßigen Schalten“, als zum „immer im schweren Gang fahren“ animiert. Ich finde das ist ein großer Fortschritt.

Wie fährt es sich?

Bei den schnellen Varianten kann man jetzt auch wirklich 45km/h fahren, wie ich auf der Eurobike feststellen konnte. Bei den 26V Varianten ist bei etwa 36km/h Schluss. Wie gehabt ist der Antrieb sehr direkt und präzise und kommt damit insgesamt recht nahe an den schnellen Bosch heran. Ein Vorteil gegenüber Bosch ist, dass es größere Akkus gibt – das spielt besonders bei den schnellen eine Rolle, da diese deutlich mehr Strom verbrauchen. Der Bosch ist da gerne mal nach 30km leer.

Bei der 25km/h Ausführung ist mir aufgefallen, dass sie am Berg nicht so kräftig ist, wie andere Antriebe, bspw. Bosch oder BionX. Überrascht hat mich an allen fünf 36V Panasonic Test-Rädern, dass der Motor nachläuft. In Kombination mit einer Nabenschaltung wird das Schalten am Berg dadurch lästig. Die Nabenschaltung schaltet erst, wenn man nicht mehr tritt UND der Motor aus ist. D.h.:

„aufhören zu treten, warten bis der Motor aufhört, schalten, weiter treten…“

Da hat man, wenn es sehr steil ist, das Gefühl, man rollt  den wieder Berg runter bevor man geschaltet hat. Ich bin gespannt, ob das eine Frage der individuellen Konfiguration jedes Rades ist oder ob es auch welche ohne Nachlauf geben wird. Der Rücktritt funktioniert wunderbar.

Fazit

Kurz und knapp ist der neue Panasonic-Antrieb die erhoffte echte Verbesserung. Ich denke, damit kann Panasonic mithalten, ohne die anderen zu überflügeln. Details wie bspw. die Größe und Positionierung des Akkus sind bei Bosch oder Derby Impulse besser gelöst.  Die hohen Verkaufszahlen und die erwiesene Zuverlässigkeit des Antriebs verschafft Panasonic aber allemal noch eine Weile Luft, um solche Details weg zu stecken. Der Nachlauf des Motors sollte meines Erachtens aber noch verringert werden. Ein großes Plus in der Praxis ist übrigens die deutlich kürzere Ladezeit der neuen Akkus, der 12Ah, also 432Wh Stunden Akku ist nach etwa 3 Stunden wieder voll.

Interessant zum Thema ist auch Beitrag von Flyer CEO Kurt Schär, der hier im Flyer Forum zu finden ist.

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