Tipps zur Verbesserung der Akku-Reichweite im Winter

In einigen früheren Posts habe ich beschrieben, dass die Akku-Technik in der letzten Zeit große Fortschritte macht. Für viele Nutzer_innen sind selbst die kleineren Akkus eines Modells mehr als ausreichend.

In den letzten Tagen ist mir eine wichtige Einschränkung aufgefallen: Sobald die Temperatren unter 10 Grad sinken, verlieren die Akkus sehr merklich an Kapazität. In meinem Fall waren es ca. 30%, obwohl das Rad im Hauseingang oder einer Tiefgarage steht. Da es nicht einmal unter Null Grad war, schätze ich, dass die Kapzität auch noch stärker sinken kann, wenn es mal richtig kalt wird.

Wer also das ganze Jahr fahren will muss bei der Reichweite des Akkus einen Winter-Puffer einrechnen!

Was kann man dagegen tun?

Etwas Lektüre im Internet bringt vor allem zwei einfache und logische Tipps:

1. Wenn es geht, den Akku in warmen Räumen lagern, also abnehmen und mit in die Wohnung, das Büro oder ähnliches. Dann ist der Akku beim Losfahren nicht so kalt

2. Damit der (warme) Akku beim Fahren nicht so schnell auskühlt ist es hilfreich  ihn vor WInd zu schützen, das geht besonders dann ganz gut wenn er unterm Gepäckträger montiert ist. Weiter kann man den Akku einpacken. Am besten in Neopren oder andere leicht verformbare Dämmstoffe

Damit sollte man schon ein ganzes Stück besser fahren…

Gibt es noch andere Erfahrungen?

Bericht von der Bike Expo 2011

Lange habe ich hin und her überlegt, ob sich die Reise nach München lohnt, jetzt kann ich sagen: Ja. Die BikeExpo, die kleinere der beiden Herbstmessen der Fahrradbranche war die Reise wert.

Besonders der Freitag war sehr ruhig und man konnte plaudern und sich alles in Ruhe anschauen. Sogar am heutigen Publikumstag (Samstag) war es nicht zu voll. Einiges war dabei im Bereich E-Räder los. Sie waren überall und man hätte die Messe gut BikeElektro statt BikeExpo nennen können. Mitten drin der Parcours von ExtraEnergy bei dem auch die Testräder vom April mit den Ergebnissen ausgestellt waren (sie hängen in der Mitte des Parcours wie man im Video erahnen kann). Als Testfahrer fand ich das besonders interessant.

Viel neues gab es zu sehen, besonders bei den Akkus und Motoren.

Die Akkus

Sie werden immer leistungsstärker, das heißt man kann mit gleich großen Akkus weiter fahren. Besonders auffällig ist das beim Impulse Antrieb von Kalkhoff, mit 15Ah bei 36Volt liefern die Akkus volle 540 Wattstunden und das mit dem Gehäuse des alten Akkus. Ob das auch sicher ist, wird derzeit im BATSO-Test untersucht. Denn letztlich bedeutet mehr Kapazität bei gleichem Volumen immer mehr Potential für Hitzeentwicklung, die dann unter Umständen zu Explosionen oder Bränden führen kann.

Reichweite bald kein Thema mehr?

Ähnlich viel Kapazität haben mittlerweile auch die Akkus des Panasonic-Antriebs, sie sind aber um einiges schwerer und voluminöser. Es scheint, dass damit das Problem „Reichweite“ langsam der Vergangenheit angehört- Kapazitäten um 500Wh bedeuten, dass Reichweiten über 100km keine Seltenheit mehr sein werden. In Zukunft wird die Frage eher sein: Wie viel Reichweite brauche ich? Denn zu große Akkus sind schwer und teuer – da kann weniger schon mal mehr sein.

Problem Lebensdauer

Unzufrieden sind einige Experten dagegen mit der Lebensdauer der Akkus. Hannes Neupert von ExtraEnergy wies in einem Vortrag darauf hin, dass Toyota für LKW Lithium Akkus baut und darauf 15 Jahre Garantie gibt. Statt der 4-5 Jahre seien auch im E-Rad Bereich 8 Jahre gut machbar. „Aber das Geschäft mit dem Verkauf von Ersatzakkus ist für die Hersteller zu attraktiv, es ist ökonomisch ideal für Hersteller, wenn Akkus bald nach Ende der Garantie kaputt gehen“. Ein klassischer Fehlanreiz also, Marktversagen nennt man das in der Volkswirtschaftslehre.

Um dem Problem bei zu kommen, schlug Neupert vor, Akkus sollen nur noch als Leihware abgenommen werden – der Vorteil wäre dann, dass der Hersteller großes Interesse hat, dass die Akkus lange halten. So oder so, bei der Lebensdauer ist noch viel Luft nach oben. Und sie sollte genutzt werden, denn wie im Hafen bereits dargestellt, sollte mit Lithium sparsam umgegangen werden.