e-Rad Hafen Homestory Nr 4: Voll-Karacho mit p18- filtzbike

Mein Freund Steini – ein großer Fan der E-Rad Entwicklung schildert hier kurz sein Vergnügen mit dem flitzbike P18, ein umfassender Testbericht meinerseits folgt noch:

Der Titel sagt es schon, es handelt sich bei dem Flitz Bike um ein schneller Pedelec und wenn ich sage schnell, dann meine ich schnell. Der Nabenmotor hinten beschleunigt das Gefährt so kräftig, dass man an der Ampel jeden PKW stehen lässt. Es ist ohne weiteres möglich, im normalen Stadtverkehr mit zu schwimmen und mit diesem Rad ist man im städtischen Bereich ziemlich sicher auch auf langen Strecken schneller als das Auto.

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Spaß auf der Teststrecke

Getestet habe ich auf der üblichen Strecke von Berlin nach Biesenthal, erst etwa 8Km durch die Innenstadt, dann Bundesstraße mit Radweg, dann Wald. Besonders angenehm aufgefallen ist mir die direkte Unterstützung des Motors (mehr zum Ortlinghaus Motor hier). Sobald man ins Pedal tritt ist die Power da. Auch läuft der Antrieb nicht nach, was ich als echten Gewinn empfinde. Das 18-Gang Getriebe im Tretlager kommt einer NuVinci Schaltung in puncto Komfort schon recht nahe und ich persönlich bin ein Fan von dem Zahnriemenantrieb, ohne dass ich genau sagen könnte, warum. Fühlt sich besser an, macht keine Geräusche, toll einfach. Apropos Geräusch, das einzige was ich hören konnte war der Fahrtwind, der mir bei 45 Km/h um die Ohren saust. Der Antrieb ist extrem leise.

Verbesserungsmöglichkeiten

Was gibt’s auf der Negativen Seite zu sagen, zu aller erst mal die Reichweite, um die 35Km nach Biesenthal zu schaffen musste ich konsequent die Unterstützung bei 2 von 5 lassen, sonst hätte es nicht gereicht. Das brachte allerdings kaum einen Nachteil, denn auch auf Stufe 2 bricht noch immer die Hölle los, wenn man in die Pedale tritt. Man darf sich fragen, warum die verschiedenen Stufen so dicht beieinander liegen, zwischen Stufe 2 und 3 habe ich quasi keinen Unterschied bemerkt.

Als nächstes fällt mir die Fahrstabilität ein, da hätte ich mehr erwartet. Schön, bei 45Km/h ist alles anders, aber auch schon bei gemütlichen 25Km/h hatte ich das Gefühl, die Lenkung könnte sich hochschaukeln und ins Schwingen geraten. Mein Vertrauen, das Rad einhändig zu lenken, um Handzeichen zu geben, war eher eingeschränkt. Ob das an dem doch sehr breiten Lenker und der Federgabel liegt? Als größtes und unnötiges Problem habe ich jedoch die Ladezeit empfunden. Innerhalb von 5,5 Stunden war der Akku immer noch nicht wieder voll, obwohl zuvor noch gut ein Strich von fünf möglichen auf der Ladeanzeige zu sehen war – Wie soll man denn mit einem solchen Energiehunger ansonsten einen angenehmen Tagesausflug unternehmen und den Akku für die Rückfahrt zügig wieder aufladen?

Der Rest sind Details, der Sattel war für mich nicht optimal und insgesamt war das Rad etwas zu groß für mich, aber dafür kann ja das Rad nichts.

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Zum ADAC – Skandale überfahren Bequemlichkeit

Der ADAC ist überzeugter Autolobbyist, einer der die Welt durch die sprichwörtliche Windschutzscheibe sieht. Einer der in Zeiten, in denen klar ist, der Autoverkehr muss abnehmen, unbeirrt weiter für absurde Autobahnausbauten, etwa für die A100 in Berlin eintritt. Fahrräder werden als unvermeidlicher Trend wohl oder übel auch thematisiert – aber doch eher für die Freizeitnutzung. Und entgegen der Faktenlage empfiehlt man für mehr Sicherheit statt Tempo30 doch lieber  Helme auf dem Fahrrad und basht E-Räder im Test mit der Stiftung Warentest.

Bequemlichkeit besiegt Gewissen

Trotzdem, dieser Laden genoss über Dekaden höchste Glaubwürdigkeit unter den Deutschen. 19 Millionen Mitglieder aus allen Gesellschaftsschichten und politischen Lagern, die größte Mitgliedsorganisation Europas. Ein Verein der laut Wikipedia jährlich Millarden Umsätze macht und dessen Transparenz schon lange in Frage steht (Vgl. bspw. Manager-Magazin 2004). Jaja, „ich find die Politik von denen ja auch nicht so gut“ und „ein bisschen unheimlich ist dieses Imperium„,. Trotzdem Gründe, darüber hinwegzusehen gab’s immer genug: „Der Service ist ja so toll und das ist so praktisch mit der Kreditkarte“ und „…als ich damals mit meinem Käfer in Kroatien liegenblieb, haben die so toll geholfen“. Dabei kann man Schutzbriefe auch bei umweltbewussten Verkehrsclubs oder Kfz-Versicherungen abschließen… ohne Intransparenz und Beton-Lobby. Macht aber nicht mal 1% der Menschen. Millionen Beweise, dass Bequemlichkeit ganz locker über Wissen und Gewissen siegt.

Skandale überwinden Bequemlichkeit

Was aber ist noch wirksamer als Bequemlichkeit? Zumindest kurzfristig: Empörung über Skandale! Und genau das, leider nicht die falsche Politik, fliegt dem ADAC jetzt um die Ohren. Da werden erst gefälschte Statistiken aufgedeckt, dann ein bisschen Korruption hier, unlauterer Wettbewerb dort usw. usf. Und schon ist es ein Flächenbrand, es knallt gewaltig. Es erinnert ein bisschen an die Empörungswelle wegen des Missbrauchs in der Katholischen Kirche, des CDU Spendenskandals, wegen Ackermann und der Deutschen Bank oder der schrecklichen Videos aus NATO Gefängnissen im Irak Krieg.

Naivität gegenüber Machtkonzentration

Dabei ist dieser Schmuddel wenig überraschend; wo Macht und Einfluss sich mit (unbegründeten) Vertrauen und wenig Kontrolle oder Transparenz paaren gibt es eigentlich immer krassen Missbrauch. Ohne die Auswirkungen der Skandale vergleichen zu wollen: Zeigt die immer neue Empörung nicht die Naivität der Menschen gegenüber mächtigen Institutionen? Solche, deren Struktur keiner richtig durchschaut, die man auch nicht unbedingt mag, die aber vermeintlich irgendwie doch seriös sind? Mehr Beispiele? Die große Versicherung der alle trauen, weil schon Opa bei denen war? Der Stromgigant der zwar AKWs betreibt, aber der halt so zuverlässig ist? Der globale Lebensmittelkonzern dessen Müsli immer an früher erinnert?

Der nächste Skandal kommt bestimmt, trotzdem reicht die Empörung nur um die Symptome, nicht aber die Struktur in den Blick zu bekommen: Zu viel Macht und Geld ist gefährlich und in Puncto demokratische Kontrolle und Transparenz ist es im neoliberalen Westen in aller Regel nicht weit her.

Zurück zum ADAC

Tja, noch brodelt die Seele der Menschen, Millionen wollen austreten, täglich gibt es neue Enthüllungen , der Skandal ist auf dem Höhepunkt. Der ADAC wackelt und hat Angst – doch wird sich wirklich etwas ändern? Hat sich die CDU geändert? Die Gesetze zur Parteienfinanzierung? Hat sich die Kontrolle des NATO Militärs geändert? Hat die Katholische Kirche sich geändert? Sind Banken heute moralisch integer? Ich würde sagen, eher nein. Wenig hat sich auch die Naivität gegenüber dieser Art von Akteuren geändert, es gibt auch keine Debatte über das Risiko, das solche unkontrollierten Megastrukturen bedeuten – denn„irgendwie brauchen wir sie ja doch, die Banken, Großkonzerne, Parteien und ADACs…“. Und das weiß man wahrscheinlich auch beim ADAC. Da heißt es: Bauernopfer bringen, Besserung geloben und aussitzen. In maximal zwei Wochen ist das Thema durch, der ADAC wird bis auf ein paar Narben so sein, wie zuvor. Dann wird man sehen, wie viele Menschen ganz ausgetreten sind oder bei einem kleineren Verein die gleichen Services bekommen. Und ob es hierzulande irgendwann mal eine breite Debatte über Geld, Macht, Vertrauen und Kontrolle gibt.

Nachtrag

Der Skandal scheint deutlich länger zu halten und der ADAC wird in seinen Grundfesten erschüttert, in den Medien, etwa der Süddeutschen Zeitung werden weiter viele wichtige Kritikpunkte am ADAC vorgebracht – von schlechter Behandllung der Mitarbeitenden, Profitgier bis hin zu Manipulationen praktisch aller Tests, alles ist dabei.

Dennoch gewinnt der ADAC weiter Mitglieder, die Kündigungen halten sich in engen Grenzen: Auch wenn wegen der Kündigungsfristen sicher noch viele nachkommen werden, sind es im Januar gerade 15.000 gewesen (Meldung des ADAC).

Praktisch werden

Wer jetzt spontan was tun will:

–          hier geht es bequem per Mail raus aus dem ADAC

Und wer dennoch einen Verkehrsclub will, dem sei der VCD empfohlen, der ist schön klein hat Schutzbriefe und weder viel Macht noch viel Geld. Und ja, der Autor arbeitet da, das mache ich hier besser mal transparent!

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Es gibt kein falsches Wetter, nur die falschen Reifen!

Gestern ging es dann plötzlich los – Blitzeis in Berlin, stürzende Radfahrer, schlitternde Autos, fluchende Fußgängerinnen. Die Feuerwehr ruft den Ausnahmezustand aus… Es sieht aus als habe die Stadt Berlin etwas dazu gelernt, denn wenigstens einen Tag später sind viele Rad- und Gehwege gestreut. Allerdings lassen trotzdem eine Menge Leute ihr Fahrrad stehen…und fahren entweder mit der BVG, fahren Auto oder gehen zu Fuß.

Mal was anderes: Spikes!

Ich habe mir nach einem ordentlichen Sturz auf meine Schulter und der trotzdem großen Lust, weiter Rad zu fahren einen, gestern Mantel mit Spikes montiert (statt wie gehabt zu meckern, was ich aber sicher auch mal wieder tu werde). Erstmal nur auf dem Vorderrad, denn wenn das wegrutscht, ist in der Regel alles zu spät.

Der Weg heute zur Arbeit war entsprechend entspannt, kaum Radfahrende und ein deutlich höheres Sicherheitsgefühl besonders in den Kurven und beim Bremsen.

Was haltet Ihr von Spikes? Ich werde weiter berichten…

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Sunstar – der Mittelmotor zum Nachrüsten

Was gibts Neues? Lest die neuesten e-Rad Hafen Artikel hier

Mittelmotoren kann man nicht nachrüsten, so heißt es auf vielen Internetseiten, in Fachzeitschriften oder bei Vorträgen zu Elektrorädern. Das stimmt so nicht! Bereits seit vielen Jahren gibt es eine Ausnahme, den Sunstar-Nachrüstsatz… und seit einer Weile gibt es einen Händler in Berlin, der sich auf die Nachrüstung dieses Antriebs spezialisiert hat: Bikenest. Ursprünglicher Impuls fürs Nachrüsten war, dass Standard-Pedelecs ihnen nicht gefielen und sie damit nicht zu den Kund*innen ihre Agentur fahren wollten:

„Wir haben für unseren Agenturbetrieb bei Firmennest E-Räder gesucht, um diese als Firmenfahrzeuge für unsere Termine innerhalb Berlins zu nutzen. Mit dem normalen Fahrrad war es gerade im Sommer problematisch nicht zu verschwitzt bei den Kunden anzukommen und mit dem Auto oder der Bahn benötigt man vergleichsweise lang. Da wir auf dem Markt keine schönen Pedelecs gefunden haben, sind wir aufs Nachrüstens gekommen.“ (Alexander Lemmer, Kopf des Bikenest-Teams)

Test des Creme Rads mit Mittelmotor

Entsprechend hübsch ist dann auch das Testrad, ein nachgerüstetes Creme-Rad (siehe Fotos), der Akku ist klein und auch der Antrieb kompakt und eher leicht (3,2 kg). Außer ein paar Kabeln ist er unauffällig. Beim Fahren spürt man einen sehr direktes Ansprechen, es gibt drei Unterstützungsmodi: Eco 75%, Normal 100% und Turbo 150%. Das System hat einen Kraftsensor. Auf dem Display ist nicht viel zu sehen – es ist auf Akkuladung und Unterstützungsstufe reduziert. Stellt man letztere auf die höchste Stufe bekommt man ordentlich Schub, wenn auch weniger als bei Serienmittelmotoren wie Bosch und Co.

Für die Stadt und überall, wo es nicht extrem bergauf geht reicht es aber allemal. Schön ist auch, dass der Antrieb sehr leise ist. Die Akkugröße ist mit 9Ah bei 24 Volt  = 206 Wh eher bescheiden. Es reicht in der Stadt für etwa 20km wenn die höchste Stufe eingestellt ist. Allerdings hat der Flaschen-Akku mittlerweile in der Regel 11Ah,  macht also 264 Wattstunden, das ist unteres Mittelmaß, aber wie gesagt, für die Stadt reicht es allemal. Das Gewicht von 2,1 kg ist dafür sehr gering. Die Batteriehalterung am Steuerrohr wiegt 395 g. Es gibt für das System auch einen 384Wh (16Ah) Gepäckträgerakku dieser wiegt 3,06 kg, der Gepäckträger 1,17 kg. Der gesamte Antrieb wiegt also je nach Konfiguration 5,7 und 7,4 Kilogramm.

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Preis und Garantie

Die Garantie für die Systemkomponenten wird für zwei Jahre gewährt. Für die Batterien gibt es ebenfalls 2 Jahre Garantie bis 1000 Ladezyklen und 70% Restkapazität (nach online Registrierung, ansonsten 1 Jahr und 500 Ladezyklen mit 70% Restkapazität). Der Preis für ein die 11Ah Flaschenakkuvariante liegt bei 1327,- Euro mit allen Teilen und die 16 Ah Gepäckträgervariante bei 1613,- Euro, inkl. Versand. Bedenkt man, dass ein Neues E-Rad mit Mittelmotor und akzeptabler Ausstattung bereits ab ca. 1800 Euro zu haben ist, dann ist der Preis recht hoch- es lohnt sich vor allem für Leute, die ein Fahrrad haben, das sie auf keinen Fall tauschen wollen. Entweder weil es genau passt, sehr hochwertig ist oder eben besser aussieht, als am Markt erhältliche E-Räder. Und so stellt Alexander Lemmer fest, es gibt einen Markt fürs nachrüsten:

„Bereits im ersten Jahr haben wir einen mittleren fünfstelligen Umsatz generiert. Bikenest.de hat sich von einem Nebenprojekt zu einem festen Bestandteil unseres Unternehmens entwickelt. Ich setze momentan meine ganze Energie daran, bikenest.de zu einem eigenständigen Unternehmensbereich auszubauen.“

Übrigens neben Nachrüst-Systemen gibt es bei Bikenest auch die Räder von Momentum Electric: Stylishe E-Räder aufs Wesentliche reduziert, dennoch technisch solide.

Aber zurück zum Nachrüsten: Wer jetzt besonderes Interesse am Sunstar Mittelmotor-System hat: Bikenest hat ein Gewinnspiel gestartet und verlost einen Nachrüstsatz als Hauptgewinn:

http://www.bikenest.de/e-bike-pedelec-umbausatz

Allen die Mitmachen: Viel Erfolg!

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Eurobike 2013: Hintergrund zum „Continental-Brose“-Antrieb

Update 7/2015: Alle Infos zum aktuellen Brose Antrieb – im Vergleich zu anderen Antrieben.

Der Motor, der da am Continental-Stand recht unauffällig im Rahmen eines MTB und eines Trekking-E-Bikes untergebracht ist, ist nicht von Continental sondern von Automobilzulieferer BROSE entwickelt, Continental steuert vor allem das Vertriebs und Servicenetz, sowie die Kontakte in die Fahrradbranche bei. Brose hat mit der Entwicklung vor einigen Jahren begonnen und als es dann letztes Jahr wieder mehr zu tun gab in der Autobranche, kam das „nicht-Automobil-Projekt E-Bike-Motor“ ins Stocken. Jetzt ist der Mittelmotor fahrbereit und mehr als das: Schon optisch eine Freude, ist der sehr kompakte Antrieb ein tragendes Teil des Rahmens, formschön integriert statt „angeflanscht“. Beim Anfahren ensteht erstmal ein kleines Fragezeichen im Gesicht der Testfahrenden, „wo ist der Mittelmotorensound?“ Das Fragezeichen weicht einem Lächeln, wenn man festgestellt, der Antrieb bleibt leise, dennoch ist er ungemein durchzugsstark. In Nullkommanichts ist man an der Unterstützungsgrenze angelangt und es wird abgeregelt.

Langes Warten auf Brose

Schon letztes Jahr war ein Foto eines Cube Prototyps mit dem Brose-Antrieb in die Medien geraten – bspw. Zeitschrift EBike. Während des ExtraEnergy-Tests letztes Frühjahr wurde das Modell für interne Zwecke getestet, die Ergebnisse wurden aber nicht im Test veröffentlicht. Mir gefiel er schon da sehr gut, der Antrieb hatte ganz klar die Anlage, dem Bosch-Motor Konkurrenz zu machen, nur an der Motorsteuerung musste noch etwas getan werden. Auf der Eurobike, kam dann allerdings kein Brose bei Cube (Cube baut mittlerweile Bosch ein). Auch sonst war leider nichts zu sehen von diesem tollen Antrieb…dafür verschiedene Gerüchte, Brose habe „das Projekt gestoppt“, es an „SRAM abgegeben“ oder anderweitig verkauft, hieß es.

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Und wer das Brose Video mit Eindrücken vom Entwicklungs-Team sehen will, hier.

Stattdessen wurde auf der Eurobike 2012 der AEG Antrieb präsentiert – weit weniger fertig, als der Brose schon im Frühjahr 2012 war. Und so wundert es auch nicht so sehr, dass der AEG ein Jahr später auf der Eurobike 2013 immer noch nicht fertig ist, dafür aber Brose in Zusammenarbeit mit Continental ein Antriebssystem liefert, das ausgezeichnete Ansätze zeigt. „Wir reden jetzt mit verschiedenen Radherstellern, werden dann den Produktionsstandort in Berlin entsprechend der Vorbestellungen ausbauen und nächstes Frühjahr mit der Produktion anfangen.“ sagt Christoph Bantle, Leiter des E-Bike Bereichs bei Brose.

Schön, dass es scheinbar doch noch klappt mir der neuen Konkurrenz zu Bosch.

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Eurobike 2013 Bilder

Viele Lastenräder, der Panasonic Heckantrieb in groß und kompakt (S-Version und Standard), Brose Antrieb (lange erwartet jetzt endlich unter Brose-Benchmark-Continental Markenmix erschienen…der leiseste Mittelmotor am Markt!), BionX in LP-Größe, viele Detailansichten der Motoren… all das fangfrisch im e-Rad Hafen vor Allem für die, die nicht in Friedrichshafen sind!

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Gesehen und gefahren: Neuer Panasonic auf der ISPO 2013

Aktuelle Infos zu Panasonic im Vergleich zu Bosch und Impulse hier.

Bereits am Donnerstag im Bericht über den neuen Bosch-Antrieb für die Saison 2014 hatte ich auch ein Foto von einem Panasonic-Antrieb, der keine Kettenumlenkung mehr hat, bei dem der Antrieb also nicht mehr über ein extra Ritzel in die Kette greift, sondern das Kettenblatt direkt angetrieben wird. Heute hatte ich dann Zeit, nach zu fragen und das neue Konzept Test zu fahren. Ich hatte mich ja schon beim Bosch gewundert, dass der so klamm heimlich an der Teststrcke der ISPO steht – da hätte ich etwas mehr Fanfaren und Medienrummel erwartet.

Neuer Panasonic und Niemand spricht davon?

Panasonic setzt dem Ganzen noch einen drauf – zumindest im e-Rad Hafen kamen keine Gerüchte über die Neuentwicklung an.
Nun gut, er sieht auch nicht so viel anders aus, wie die Fotos zeigen, beim Fahren wirkt er kräftig und vielleicht etwas weniger direkt auf die Trittstärke eingestellt. Trotzdem regelt der Motor immer noch bei einer relativ geringen Trittfrequenz ab – bei der gefahrerenen Nexus 8-Gang konnte man wie gehabt im 6-Gang bis an die Unterstützungsgrenze fahren, bei kleineren Gängen tritt man bei 25km/h bereits so schnell, dass der Motor aussteigt.

Im Vergleich zum Bosch, schien mir der Panasonic-Antrieb etwas leiser als die Vorgängerversion. Aber das muss sich in beiden Fällen noch zeigen, die kurze Teststrecke reicht nicht für ein Urteil.

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Etwas Hintergrund

Interessant fand ich allerdings folgende Information: Scheinbar hat Panasonic sich entschieden, pro Land nur noch einen Hersteller exklusiv zu beliefern – alle anderen werden den neuen Antrieb also erst gar nicht bekommen. In der Schweiz ist das – wen überrascht es – Flyer, in Österreich KTM und in Deutschland eben Kettler. Sinn ergibt dann, dass nur KTM und Flyer bisher den 2013er Heckantrieb von Panasonic anbieten. Komisch ist allerdings, dass zurzeit keine Informationen zu einem neuen Panasonic-Antrieb auf den Seiten der drei Hersteller stehen. Sollte das alles so stimmen, hat Panasonic eine ziemlich weit reichende Enscheidung getroffen. Die drei Hersteller sind zwar sehr groß, trotzdem, dass bspw. Derby-Cycles keine Panasonic-Antriebe mehr verbauen wird ist schon eine wichtige Änderung. Wer weiß, vielleicht hat sich die Strategie von Panasonic schon abgezeichnet und Derby Cycles hat sich deshalb so sehr um die Entwicklung des eigenen Impulse-Antriebs gekümmert.

Jedenfalls bin ich sehr gespannt auf längere Tests mit den beiden neuen Antrieben und bin immer noch etwas überrascht, denn ich hatte auf der ISPO Bike nichts bahnbrechendes Neues bei den E-Bikes erwartet.

Um so besser, wenn es dann doch passiert!

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Getestet: Neuer Bosch auf der ISPO Bike 2013

Heute hatte ich das Vergnügen die selbsternannte Radl-Hauptstadt München zu besuchen. Neben der Verwunderung über die geringe Stationen-Dichte des Nextbike-Verleih-Systems und einem sommerlich-sonnigen Aufenthalt am Isarufer, war mein Interesse die ISPO-Bike und hier besonders Elektro- und Lastenräder (zu den Lastenrädern die nächsten Tage mehr).

Probefahrt mit dem neuen Bosch Antrieb

Bei bestem Wetter fand die Messe in zwei Hallen statt, gleich bei der ersten Runde wurde ich überrascht: An diversen E-Rädern war der neue Bosch-Motor verbaut, den hatte ich erst auf der Eurobike in vier Wochen erwartet. Und noch besser: Man konnte ihn schon Probefahren, in Serie wird er im Modelljahr 2014 kommen! An einem Bergamont MTB – eine nicht 100% fertige Vorserie –  ausgestattet mit der in schwarz gehaltenen Performance Line , die etwas mehr Power hat als die graue Active Line (siehe Bilder) und auch für schnelle Pedelecs gedacht ist. Auf der kurzen Proberunde sind mir einige Sachen aufgefallen: Der Motor wirkt weiterhin sehr kräftig, die Ansteuerung und das Fahrverhalten hat sich nach meiner Einschätzung nicht wesentlich verändert. Es gibt weiterhin vier Modi, die Geräuschentwicklung ist m.E. die Gleiche wie beim alten, was ich etwas schade finde, denn bei der Lautstärke liegen Mittelmotoren deutlich hinter den lautlosen Direktläufer-Nabenmotoren, etwas leiser wäre toll gewesen. Die Anordnung des Motors bietet eine deutlich höhere Tretlagerfreiheit als beim alten Bosch, das einzelne Kettenblatt vorne ist viel kleiner als das alte. Das Drehen des Motors, wie beim Haibike und einigen anderen Rädern scheint nicht mehr nötig (und wegen der Aufhängung auch nicht mehr möglich). Insgesamt ist das Gehäuse kompakter.

Display/Bedieneinheit sind dieselben wie beim überarbeiteten 2012er Boschantrieb. Der Akku ist etwas formschöner und hat weiterhin 400Wh bei etwa 2,5kg Gewicht. Man kann den Akku direkt am Rad laden, er muss also nicht mehr abgenommen werden (wer mal den Akkuschlüssel verlegt hat, weiß das zu schätzen). Der Antrieb hat einen neuen Ladestecker, er ist kleiner und mit dem alten nicht kompatibel. Ich bin gespannt auf weitere Testfahrten, zunächst würde ich als Fazit sagen: Keine Sensation, aber eine solide Weiterentwicklung was Größe und Optik des Motors betrifft. Bei den Fahreigenschaften und der Lautstärke ist nicht so viel verbessert worden. ABER: Es gibt den Bosch jetzt mit Rücktritt.

Hier einige Bilder

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Weiteres

Bei A2B wird weiterhin diversifiziert, während das AEG Rad wieder „nur“ am Stand zu sehen war – ich bin weiterhin skeptisch und gespannt ob es zur Eurobike fertig wird – konnte man die Vorserie mit dem Alber Heckantrieb schon fahren, mir gefällt sie sehr gut, besser als die Alternative mit Ultramotor. Interessant erschien mir auch ein Kettlerrad mit einem Panasonic Antrieb, der keinen zusätzliche Umlenkung der Kette mehr hat (siehe Foto), das bedeutet, dass die Motorleistung direkt übers Kettenblatt eingebracht wird, nicht mehr über ein extra Ritzel, dass in den Kettenstrang greift und die Umlenkung nötig macht – es gibt also auch einen neuen Panasonic-Antrieb für 2014.

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